Am nächsten Tag fahren wir mit dem Camper nach Essaouira in die Stadt und gehen dort auf einen zentral gelegenen Campingplatz Sidi Magdoul, damit wir ohne Taxi in die Medina gehen können. Der Camping ist sehr marokkanisch - will heissen, nicht besonders toll. Von unserem Platznachbarn werden wir gleich vorgewarnt, dass es auf dem ganzen Campingplatz nur eine warme Dusche gibt, und die befindet sich im Herrenklo.... Gut haben wir heute morgen bereits geduscht.

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Essaouira bedeutet die „Eingeschlossene“, was wohl an der heute noch vollständig erhaltenen Stadtmauer liegt, die die Medina umgibt und einst von den Portugiesen erbaut wurde.

Ganz anders als Marrakesch - die rote Stadt - ist Essaouira die weiss-blaue Stadt.

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Mit dem Trouble der Altstadt von Marrakesch kann man die Medina von Essaouira nich vergleichen. Essaouira ist kleiner und überschaubar und ganz bezauberndend. Es wimmelt auch hier von Shops und Handwerkern, doch sind die Verkäufer unaufdringlich und herzlich. Wir sind uns einig - so macht Einkaufen richtig Spass. Hier gibt es farbenfrohe Schals, Badetücher, Klamotten, Taschen, Accessoires und Arganölprodukte zu kaufen, aber auch Berge an Obst, Gemüse, Oliven und exotisch duftende Gewürze türmen sich in den Strassen der Medina. Dazwischen finden sich kleine Restaurants und Cafés, die einladender nicht sein könnten.

Essaouira ist auch bekannt für seine Kunsttischler. Dort hat dieses Kunsthandwerk eine lange Tradition und wird von Generation zu Generation weitergegeben. Aus dem Holz des kostbaren Thuja-Baums werden kunstvolle Möbel, Tabletts, Kästchen und Figuren geschnitzt. Mit Zitronenbaum, Ebenholz und Perlmutt werden filigrane Muster eingelegt. Die Einlegearbeiten der Kunsttischler waren schon in der Antike berühmt.

Im Fischereihafen von Essaouira, der geschützt ausserhalb der Stadtmauer liegt, werden die blauen Schiffe noch heute ganz traditionell aus Holz gefertigt. Die Möwen kreisen über den Hassan-Platz. Man kann die Fischer beobachten wie sie ihre Netze flicken und die Angeln mit Ködern bestücken. Hier geht es laut und hektisch zu und der Hafen, mit Blick auf die Stadtmauer, bietet ein schönes Fotomotiv. An den Garküchen am Hassan-Platz kann man ausgezeichnete Fischgerichte frisch vor den Augen zubereiten lassen.