Heute sind wir um ca. 10:00 Uhr vom Camping Cabopino in Marbella abgefahren. Nach ca. 1.5 Stunden sind wir in Algeciras im Fährhafen angekommen. Dort stehen einige schlitzohrige Männer herum, die beim Einweisen und beim Ticketkauf helfen und die Touristen abzocken wollen. Zum Glück haben wir in verschiedenen Foren schon davon gehört und ihm nicht das gegeben, was er verlangt hat. Er schimpfte lautstark, dass wir seine Kommission bezahlen sollen und wir hörten noch eine Weile sein Rufen: «Kommission, Kommission…».
Dann sind wir durch den spanischen Zoll gefahren und dort gibt es glücklicherweise nur noch offizielle Mitarbeiter und keine Gauner. Dort haben wir mit einem netten Spanier gesprochen, der in Marokko wohnt. Er hat uns ein paar Tipps gegeben und uns auch gezeigt, wie man auf dem Schiff während der Überfahrt die Zollformalitäten erledigt.
Dann sind wir auf dem Schiff an die Bar gegangen und haben erstmal einen Kaffee getrunken.
Im Hintergrund sieht man Gibraltar.
Wie nahe Europa und Afrika hier zusammen ist, sieht man auf dem nächsten Bild. Links ist Europa und rechts ist Afrika.
Wir treffen um ca. 14:00 Uhr im Hafen von Tanger Med ein.
Hier erwarteten uns nochmal einige Zollformalitäten. Die Zöllner – stolze Männer mit schicken Uniformen – sprechen kein Englisch und selten Spanisch. Wir mussten nochmal zum Polizeihäuschen, dann wieder ein Formular ausfüllen, mit allen Fahrzeugdaten, damit sie kontrollieren können, ob wir unseren Camper (mit der richtigen Fahrgestellnummer 😊) auch wieder mit nach Europa zurückbringen. Zum Schluss hat er uns noch gefragt, ob wir Waffen oder Drohnen mit an Bord hätten. Als wir das verneint haben, konnten wir weiterfahren.
Der erste Eindruck von Tanger Med ist ziemlich ernüchternd. Die Strassen und viele der Gebäude sind in einem sehr schlechten Zustand.
An den schönsten Plätzen, die dazu noch direkt am Meer liegen, liegt überall Müll herum. Viel Plastik und Metall – wobei das Metall hier vielleicht nicht zum Müll gehört – man hat überhaupt das Gefühl, dass sie hier noch vieles brauchen können.
Da wir Hunger haben, halten wir bei einem kleinen Restaurant an um etwas essbares zu holen. Auf meine Bestellung – Chicken mit Reis, Pommes und Fladenbrot musste ich 20 Minuten warten – dafür wurde es frisch zubereitet.
Wir haben uns in einem Shop eine SIM Karte gekauft und sind bis zu unserem ersten Übernachtungsplatz weitergefahren – ein einfacher Parkplatz neben dem Polizeiposten – ich hoffe, hier können wir gut und sicher schlafen. Jetzt essen wir erst einmal ganz gemütlich.
Lustig ist das mit der Uhrzeit. Wir haben jetzt 18:30. Unser Wohnmobil hat noch die Sommerzeit eingestellt und hat 19:30. Das Smartphone – das sich automatisch richtig einstellen sollte – hat eine Stunde zurückgestellt und zeigt 17:30 Uhr. Also sollte die Zeit zwischen Smartphone und Wohnmobil Uhr stimmen. Die nächsten Tage müssen wir nicht so oft auf die Uhr schauen. Erst wenn wir zurückfahren wollen, werden wir darauf achten müssen, dass wir rechtzeitig auf die Fähre kommen.
Langsam wird es dunkel. Wir geniessen noch die schöne Aussicht auf den gegenüberliegenden Hafen.